Erster Besuch beim Hundefriseur

Heute war es endlich so weit: Unser erster Besuch beim Hundefriseur! Yeah!! Ich habe mich mega schwer getan mit der Entscheidung, ob ich ihn überhaupt schneiden lassen soll. Da gab es ja sehr viele Meinungen.

 

Der Trend der Straße (also entsprechend der Tipps von anderen Hundebesitzern) war, ihn schneiden zu lassen. Ist doch sonst zu warm, der arme Kleine. Ist auch einfacher in der Pflege, wenn das Fell kurz ist. Und so weiter.

 

Dann habe ich auch wieder gehört, dass man das Fell eines Welpen nicht so früh schneiden soll, weil dann das Haar nicht mehr so schön weich und wuschelig ist. Das wollte ich natürlich nicht riskieren. Also habe ich einfach mal den Tierarzt gefragt – der muss es doch wissen...? Da wurde mir also gesagt, dass das Fell des Welpen erst nach 6 Monaten geschnitten werden soll. Damit war ich erst einmal beruhigt: mein Kleiner Wuschel bleibt mir also noch eine Weile erhalten...

Den Gedanken hatte ich auch nur so lange, bis dann dieser ganze Lindenblütenabfall im Fell von Benji landete. Er schmeißt sich halt auch auf der Straße zu gern auf den Rücken, sobald sich eine streichelnde Hand nähert. Ich hab dann das ganze Zeug auf den Klamotten, im Auto und natürlich auch in der Wohnung. Na danke.

Außerdem wurde der Hund wirklich immer größer und wilder – nur optisch natürlich. Irgendwann sah er aus wie eine Zecke – riesen Körper (durch das aufgeplüschte Fell) – und dazu im Verhältnis ein Mini-Kopf. Sah nicht so schick aus muss ich sagen. Aber um Optik geht’s ja auch nicht nur. Aber trotzdem auch schon ein bisschen ;-)

Eine Hundefriseurin, zu der ich mich zu dem Thema ausgetauscht hatte, meinte voller Überzeugung, dass man den Hund natürlich auch schon mit 4 Monaten schneiden kann und auch soll. Damit’s halt nicht zu zottelig wird und der Hund sich auch an den Friseur und die Geräusche und das ganze Handling gewöhnen kann. Good point.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass Benji bereits von der Züchterin seinen ersten Haarschnitt verpasst bekommen hat. So richtig im Pudel-Style mit ausrasiertem Gesicht und ausrasierten Pfötchen. Ist nicht so meins muss ich sagen. Tut mir auch sehr leid für die Züchterin, die den Pudel-Cut sehr schätzt. „Sieht edler aus.“ Damit hat sie auf jeden Fall recht. Der Benji-Style war alles andere als edel – das muss ich schon zugeben...

Jedenfalls habe ich dann endlich einen Termin beim Hundefriseur gemacht, wo wir dann heute auch erschienen sind. Ich war dabei – das war mir wichtig. Zumindest beim ersten Mal wollte ich im Notfall Pfötchen halten. Ich hatte Leckerlis, eine Kaustange und sein Lieblingsspielzeug dabei. Keine Ahnung, was ich mir dabei eigentlich gedacht habe. Aber ich wollte auf alles vorbereitet sein ;-)

Der Hundefriseur war supersüß. Hat sich natürlich sehr gut um den Kleinen gekümmert. Gebadet hat er ihn vor dem Schneiden nicht – ich hatte die letzte Dusche (samt Shampoo) vor zwei Wochen oder so. Er meinte, das ist absolut ausreichend – die nächste Shampoo-Dusche dann auch erst wieder in drei Monaten... (WHAT??!) Aber ok, er stinkt ja wirklich nicht. Aber einfach so vom Prinzip her... Duschen, alle drei Monate? I don’t know...

Wir haben dann erst einmal über die Länge des Fells verhandelt. 1 cm war mir wirklich zu kurz. Ich hatte zwar leine konkrete Vorstellung, wie das am Ende aussehen würde – aber 1 cm klang einfach verdammt kurz – zu kurz für meinen Geschmack. Also haben wir uns auf 2 cm Länge geeinigt.

Er hat alles mit der Schere geschnitten. Wollte de Kleinen noch nicht mit der Schermaschine überfordern. Er hatte auch so schon genug mit dem Hund zu tun. Benji hat ganz schön an ihm geknabbert. Das hatte er aber gut im Griff. Wir saßen so ziemlich eine Stunde bei ihm. Am Ende lag so viel Fell auf dem Boden, dass es für mindestens zwei neue Pudel gereicht hätte ;-)

Ich hab ja echt kurzzeitig überlegt, das alles einzusammeln. Aber zum Glück hat der Hundefriseur noch eine Anekdote einer Kundin zum Besten gegeben: Die hat nämlich tatsächlich über eine sehr lange Zeit das geschnittene Fell gesammelt (ist ja sehr woll-ähnlich) – und hat sich daraus allen Ernstes eine Weste stricken lassen. Knaller! Hätte von mir sein können die Idee. Doch leider hat die Klamotte so sehr gestunken (oder eventuell auch nur bei Regen, habe ich nicht so ganz mitbekommen), so dass sie die Weste jedenfalls nicht tragen konnte. Gut, dass ich das Ganze nicht durchgemacht hab ;-)

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Heike (Donnerstag, 30 Mai 2019 09:30)

    Danke für deinen Beitrag, ich habe einen 5 Monate alten Pudel und muss nun auch mit ihm zum Frisör, da der Kopf zu klein wirkt, bei dem ganzen Fell. Warst Du beim Schneiden die ganze Zeit dabei? Wie geht das? Mein Welpe ist sehr fixiert auf mich.

  • #2

    Birgit (Donnerstag, 30 Mai 2019 10:46)

    Danke für die Nachricht!
    Ich war beim ersten Mal dabei und habe auch extra vorher gefragt, ob das okay ist. Nicht alle Hundefrisöre unterstützen das.
    Aber mir war einfach wichtig, ein Gefühl zu bekommen, was der Hund da alles durchstehen muss. Ich war allerdings nicht bis zum Ende dabei. Auch Benji ist total auf mich fixiert (nach wie vor leider) und dann hat der Frisör irgendwann gemeint, dass es für den Hund besser wäre, wenn ich rausginge.
    Mittlerweile bringe ich den Hund hin und komme dann zur vereinbarten Zeit wieder. Benji ist zwar nicht wirklich entspannt beim Frisör, aber wenn ich dabei bin noch viel weniger. What can I do ...
    Seid ihr aus Berlin? Welcher Bezirk? Zu welchem Frisör wollt ihr gehen?

  • #3

    Birgit (Donnerstag, 30 Mai 2019 10:57)

    Ach so Heike, noch ein ungefragter Tipp von wegen "Hund ist auf mich fixiert" ;-)
    Bei uns wie gesagt genau das Gleiche - nach mittlerweile 3 Jahren kaum eine Veränderung.
    Ich hab grad ein supergutes Hundebuch, das ich sehr, sehr empfehlen kann (und ich habe im Laufe der Zeit wirklich eine Menge dazu gelesen) ...
    Von Jose Arcé sind "Meine 5 Geheimnisse für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung" und auch "José Arce's Praxisbuch: Individuelle Wege zum perfekten Mensch-Hund-Team. Vertrauen schaffen, richtig kommunizieren und erziehen".
    Meine Hundetrainerin aus der Welpengruppe hatte damals recht (und ich wollte ihr nicht glauben/dachte Benji ist gaaaaanz anders :) Man muss rechtzeitig=früh anfangen, konsequent Regeln einzuhalten - das gilt für Hund & Halter gleichermaßen.
    Dieses "der Hund ist so auf mich fixiert" könnte also ggf. an der (Art der) Erziehung liegen. Also ich bin echt kein Pro (ganz weit entfernt sogar), aber so eine Empfehlung gebe ich gern weiter ... Wirklich nur ein Tipp, weil das Buch und der ganze Ansatz so cool und nachvollziehbar ist. Das hilft, die Erziehung konsequenter durchzuziehen, weil man auch an das glaubt was man tut (und nicht nur mit Leckerlis vor Hundegesichtern rumspielt ;-)
    Viel Erfolg & happy weekend!
    Birgit samt Benji