Ich hätte gar nicht gedacht, dass das Thema Haareschneiden auch bei Hunden – speziell Welpen - so ein Riesending sein kann. Es wird sich sicher auch nicht jeder immer so viel Gedanken
machen wie ich. Aber falls es jemandem genauso geht, teile ich hier einfach mal meine Erfahrungen und die ganzen Ratschläge, die ich in den ersten Wochen mit auf den Weg bekommen habe. Vielleicht
hilft’s ja...
Kurz vorweg: In meinem Fall handelt es sich bei dem Welpen um einen Zwergpudel mit herrlich fluffigem Fell. Pudel haben keine Unterwolle, die haaren demnach auch nicht. Mit dem Ergebnis, dass man
sie eigentlich regelmäßig schneiden sollte. Ich sag „eigentlich“, weil in der Welpenzeit alles immer ein bisschen anders zu sein scheint.
Hier kommen also mal all die Argument pro und con - und dann mein Fazit samt Link zum ersten Freiseurbesuch - ich versteht schon ;-)
So habe ich zum Beispiel gehört, dass das Fell nach dem ersten Schneiden stumpf wird und nicht mehr so flauschig ist. Das wär natürlich superschade, denn es ist herrlich, beim Streicheln in den
Haaren zu wühlen.
Außerdem ist das Haar auch ein natürlicher Sonnenschutz. Sind die Haare zu kurz, kommen die Strahlen zu stark auf die Haut, was auf Dauern nicht gesund sein soll.
Der Vorteil von langem Fell soll auch sein, dass der Wind besser durch die Haare dringen und für natürliche Abkühlung sorgen kann. Wogegen bei zu kurzem Fell das Haar zu glatt am Körper anliegt
und der Wind nicht mehr bis auf die Haut durchkommt. Ergo:
Da in Berlin langsam der Sommer kommt, wurden die Temperaturen höher. Nicht nur uns wird warm sondern auch den Hunden. Und natürlich ist dickes Fell auch immer wie ein dicker Pulli – es wird auf
Dauer zu warm. Das haben mir auch ziemlich viele andere Hundebesitzer mit auf den Weg gegeben.
Das lange Fell ist natürlich auch immer eine Anlaufstelle für Schmutz aller Art. Vor allem diese Lindenblütenabfälle sammeln sich gern darin (es ist grad Ende Juni). Das kann schon nerven, wenn
das ganze Zeug in die Wohnung geschleppt wird.
Und am Ende ist langes Fell natürlich auch schwieriger zu pflegen. Das Bürsten dauert scheinbar ewig. Das macht weder dem Hund noch mir Spaß...
Ich hab mich mit zwei Hundefriseuren ausgetauscht, die beide FÜR das Schneiden des Fells plädiert haben (und nein, ich bin sicher es ging denen nicht um den Umsatz...). Es geht wohlbemerkt
nicht ums typische Pudel-Trimmen sondern nur ums Kürzen des Fells, so auf 2 cm oder so.
Der Tierarzt sagte allerdings, dass Welpen ruhig bis zu 6 Monaten ungeschnitten lassen kann, schien die Sache für mich klar und ich konnte das Fell ruhigen Gewissens dran lassen.
Es gab also genug Argumente dafür und dagegen. Was also tun...?
Ich hab mich am Ende entschieden, den Hund nun doch schneiden zu lassen (mit 17 Wochen). Ausschlag gab eine Hundefreundin aus der Welpengruppe, die ihren ersten Friseurbesuch bereits hinter sich
gebracht hat. Der kleine Maltipoo sah direkt nach dem Schneiden allerdings nicht mehr ganz so süß aus wie vorher. Aber ich denke das wird mit der Zeit schon wieder supercute werden.
Jedenfalls bin ich zum Friseur gegangen, wo der Kleine einen Rundumschnitt verpasst bekommen hat. Und was soll ich sagen: Er sieht noch immer absolut zauberhaft aus Und das Fell ist fast noch
weicher als vorher – einfach, weil die langen Zotteln doch etwas stumpf schienen. Und jetzt ist alles wieder schick ;-)
Es ist sicher von Hundefell zu Hundefell verschieden – und sicher ist jeder auch unterschiedlich empfindlich, was die Optik seines Hundes angeht...
Bei mir hat es tatsächlich eine Weile gedauert, bis ich mich in den Hundesalon getraut habe. Aber es war auch gut, das ich mir vorab all die Gedanken gemacht hab. Glaub ich zumindest ;-)
Die ganze Angelegenheit hat auf jeden Fall wieder einmal gezeigt, dass es zu jedem Thema X Meinungen gibt. Und dass diese alle zur allgemeinen Verunsicherung beitragen...
Hier gibt’s übrigens den Bericht von Benjis erstem Friseurbesuch >>