Fazit nach zwei Monaten: noch immer der Knaller – aber mit (Wissens)Lücken

Also, der Hund macht riesig Spaß. Keine Frage. Eine absolute Bereicherung. Allerdings hätte ich ehrlicher Weise erwartet, dass er in der Zeit schon etwas mehr drauf hat. Und so außer „Sitz“ und „Platz“ (je nach Laune) beherrscht er noch nicht so viel. Naja, uns beherrscht er schon - wenn wir schonmal bei der Wahrheit bleiben wollen ;-)

Alles hausgemacht natürlich. Aber ich schon selbst erstaunt, wie viel oder besser gesagt wie wenig ich von den ganzen Sachen, die ich im Vorfeld wie bekloppt gelesen und studiert habe NICHT angewendet habe. Au weia...

 

Gerade hatte ich noch einmal das Welpen-1x1 in den Händen. Wir sind mit Benji mittlerweile im zweiten Monat – laut Übungsplan befinden wir uns aber gerade mal in WOCHE zwei. Was ist passiert...?

In der Theorie bin ich ganz weit vorne. Ich kann schon von weitem sehen, wenn andere Hundebesitzer „Fehler“ machen – also Sachen, die im Buch gerade komplett anders drin stehen. Aber selber mach ich absolut die gleichen Fehler – nur ich seh sie natürlich nicht so kritisch... Beispiel gefällig?

Also allein das An-der-Leine-Ziehen ist ja eigentlich ein No-go. Der Hund soll nicht ziehen, er soll an der lockeren Leine neben mir herlaufen. Manchmal funktioniert das auch supergut – aber halt nur, wenn der Hund auch in der entsprechenden Stimmung ist.

Richtig peinlich war mir das dann am Samstag in der Welpengruppe. Man hab ich da rumgeeiert. Alles war spannender als die Mätzchen von Frauchen. „Sie will nicht gehen? Mir egal, ich hab Zeit“ – so wahrscheinlich die Gedanken vom Hund. Dagegen hatte das Pärchen mit dem ADHS-Jack-Russel absolut keine Probleme damit, den Kleinen an der Leine zu führen. Und zwar genauso wie es sich gehört. Haben wahrscheinlich heimlich geübt. Die Streber. Man hört sicher den Neid heraus ;-)

Wenn ich die Leinenführung (so wie heute) bewusst mit ihm übe, zieht Benji wie dämlich an der Leine und ich kann stehen bleiben oder die Richtung ändern so oft ich will, er nimmt keinen Blickkontakt auf und peilt auch nicht so richtig, was ich will. Schade eigentlich. Meine Erklärung/Entschuldigung/Ausrede dazu: Es ist halt immer viel los bei mir auf der Straße. Da kann er sich ja auch nicht auf die Übung konzentrieren.

Hmm. Aber was ist mit den Übungen zu Hause? „Schau“ sollte der Kleine schon in den ersten Wochen drauf haben. Hab ich nie so richtig geübt, ist mir dabei eingefallen. So wie andere Sachen auch. „Komm“ ist noch nicht so richtig konditioniert. „Bleib“ läuft manchmal – je nachdem, wo ich mich gerade befinde. Toilette funktioniert schon. Also er bleibt da natürlich draußen. Kühlschranknähe – funktioniert nie. Wirklich nie! Aber das ist nicht meine Schuld. Herrchen hatte mal in einem Moment der Schwäche ein Stück Würstchen aus dem Kühlschrank spendiert. Seitdem ist der Kühlschrank der absolute Trigger für Benji.

Futter geht auch immer. Ich muss ihn auch gar nicht anbetteln, damit er zum Futternapf kommt. Er stürmt schon zu mir, sobald ich sein Schälchen schnappe. Der weiß schon, wie der Hase läuft. Aber wie soll ich dann das „Komm“ noch üben? Festschnallen wahrscheinlich. Don’t know...

Naja, es ist ja nie zu spät, mit dem Training anzufangen – oder halt weiterzumachen. Man muss ja auch die Dinge würdigen, die er schon kann. Er liegt zum Beispiel megaentspannt bei mir im Büro, wenn ich arbeiten muss. Stundenlang. Das ist ja schonmal was, oder...? Es bleibt spannend...

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Kommentare: 2
  • #1

    Raphaela (Samstag, 16 Juli 2016 16:28)

    so schön geschrieben... Mach weiter so verplant! :-) So herrlich normal

  • #2

    Frauchen (Montag, 18 Juli 2016 09:09)

    @Raphaela: Vielen Dank! Und ja, ich gebe mir Mühe ;-)