Wir müssen leider draußen bleiben...

Ja, ich weiß, man sollte dann eigentlich gelassen bleiben. Aber sorry, auf sowas kann ich GAR NICHT!

Ich also gleich zurück gemeckert: „Steht aber kein Schild draußen, sonst wär ich ja erst gar nicht reingekommen“.

„Aber wir haben hier offene Waren, da dürfen selbstverständlich keine Hunde rein.“

Mittlerweile mustern mich die anderen Kunden und sind sofort auf der Seite der Verkäuferin. Bin ich im falschen Film? !

Ich weiß nicht, in wie vielen Bäckerläden ich schon drin war – mit Hund. Und von den Cafés mit Kuchentheken ganz zu schweigen.

Ich war so sauer!! Vor allem weil mir nichts weiter dazu eingefallen ist. Stimmt schon mit der offenen Ware (die ja trotzdem hinter der Vitrine liegen). Aber wie gesagt, ich war in genug Läden drin, als dass das Hundeverbot per se für alle Bäcker Berlins gelten kann.

Ich also ohne Croissant, dafür mit extrem dicken Hals aus dem Laden gedüst.

Zu Hause habe ich mal das Internet zu der Thematik befragt. Ist nicht viel bei rausgekommen. Also mal auf der Berlin-Seite nach dem Ordnungsamt / Fachbereich Veterinär- und Lebensmittelaufsicht gesucht und eine entsprechende Anfrage gestellt.

Und hier die Rückmeldung:

„Die Frage, ob Hunde in Läden erlaubt sind oder nicht, ist tatsächlich letztlich eine Entscheidung des Ladenbetreibers. Er ist derjenige, der für seinen individuellen Betrieb ein Hygienekonzept erarbeiten muss. Wenn der Ladenbetreiber Hundebesuche zulässt, muss er gegebenenfalls der zuständigen Behörde (Lebensmittelaufsicht) nachvollziehbar erklären können, welche Maßnahmen er ergriffen hat, um eventuell mögliche Kontaminationen von Lebensmitteln durch Hunde auszuschließen (z. Bsp. durch Betretungsverbote bestimmter Bereiche).“

Knaller!!

Wie soll denn also mein Hund die Lebensmittel „kontaminieren“, wenn er bei an der Leine ist und nicht mal ansatzweise hinter die Theke mit den leckeren Croissants kommt? Und mein Pudel haart nicht einmal! Da schweben also auch keine kleinen Härchen durch die Gegend, um sich dann heimlich, still und leise auf den Backwaren zu verteilen. Aber klar, das trifft ja nun wirklich nicht auf alle Hunde zu.

Aber woher soll ich deren „Hygienekonzept“ kennen, wenn sie mich – zum Beispiel mit Hilfe eines Hundeverbotschildes am Eingang -  darauf hinweisen?

Am liebsten würde ich nochmal zu dem Laden gehen und der Verkäuferin die Antwort vom Ordnungsamt um die Ohren hauen. ICH. HATTE. RECHT. Oder den Laden halt in anderer Form dissen. Aber das ist es mir nicht wert.

Die Verkäuferin hatte vielleicht einfach einen besch... Tag. Klar, Sonntagmorgen nach durchzechter Nacht (so sah die jedenfalls aus) hinter dem Tresen zu stehen, ist sicherlich von niemandem die Lieblingsbeschäftigung. Aber ist nicht mein Problem.

Sie hätte ja auch einfach sagen können: „Nächstes Mal bitte den Hund draußen lassen, aber jetzt sagen Sie schnell, was ich Ihnen geben darf.“ So geht Kundenservice heute. Echt ätzend, solche Leute...

Ich muss mir jetzt für die Zukunft also einen schönen Satz zurechtlegen, mit dem ich auf solche ruppigen Ansagen reagieren kann. „Zeigen Sie mir erstmal Ihr Hygienekonzept“ oder sowas in der Art. Ich denk nochmal drüber nach...

Unnötig zu erwähnen, dass ich natürlich nicht noch einmal in diesen Laden gegangen bin - weder mit noch ohne Hund. Das kann ich von Herrchen leider nicht behaupten. Der findet die Croissants einfach zu gut. Mieser Verräter!